Warum Gewaltprävention?

Kinder und Jugendliche in KJH sind besonders schutzbedürftig

Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sind wichtige Anlaufstellen und Lebensorte für junge Menschen und deren Familien.
Sie finden hier unter anderem Austausch, Anerkennung, Beratung und Schutz.
Oftmals sind gerade die Nutzer_innen von Kinder- und Jugendhilfeangeboten durch ungünstige Entwicklungs- und Lebensbedingungen in der Familie und im Sozialraum einem erhöhten Risiko ausgesetzt, wiederholt Gewalthandlungen zu erleben und/oder selbst Gewalt auszuüben.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinder- und Jugendhilfe tragen daher eine hohe berufliche Verantwortung, Schutz vor Gewalt zu bieten und Übergriffe möglichst zu reduzieren.

Gewalt ist täglich ein Thema in der Kinder- und Jugendhilfe

Mitarbeitende dieser Einrichtungen erleben und bearbeiten täglich Grenzüberschreitungen in unterschiedlicher Form und Intensität.

Dabei sind sie meist mit Methoden der Intervention und auch der Selbstverteidigung vertraut, um sich und ihre Klient_innen in Momenten der Eskalation zu schützen.

Prävention statt immer Intervention

Ein gutes Reagieren in Akutsituationen ist wichtig, verhindert aber häufig nicht erneute Gewaltvorfälle. Kommt es zu wiederholten Eskalationen, erzeugt dies Stress bei allen Beteiligten, was wiederum das Entstehen erneuter Gewaltsituationen befördern kann. Sinnvoller ist es daher, Gewalt rechtzeitig systematisch und dauerhaft zu reduzieren. An dieser Stelle setzt Gewaltprävention an.

Prävention ist ein Prozess

Wir gehen davon aus, dass Prävention sich nicht mit der Durchführung einer Einzelmethode oder eines Projekts verwirklichen lässt. Vielmehr setzt gelingende Prävention an den Grundbedingungen der Angebote und Einrichtungen an. Sie ist in die tägliche Arbeit eingebettet und als Prozess zu begreifen. So sind zum Beispiel eine regelmäßige, konstruktive Kommunikation und ein respektvoller Umgang in einem Fachkräfteteam bedeutend für ein präventionsfreundliches Klima einer Einrichtung. Erst wenn der Nährboden für die Prävention vorbereitet ist, können Einzelprojekte der Gewaltprävention erfolgreich implementiert werden.

Ziele und Adressat_innen

Mit unserer Tätigkeit wollen wir einen Beitrag zur Verhinderung oder Minimierung von Gewaltvorfällen in Angeboten und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Sachsen leisten. Die Zielgruppe umfasst dabei vorrangig Praktiker_innen aus den Leistungsbereichen §§ 27 ff. SGB VIII und §§ 11 bis 16 SGB VIII, aber auch weiterer Angebote, in denen mit jungen Menschen gearbeitet wird.

Bildnachweis: Tima Miroshnichenko / pexel (Kinder)
JooJoo41 / pixabay (helfende Hände)

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