Gewalt oder keine Gewalt?

Gewalt oder keine Gewalt?

Eigentlich wissen wir es alle, können damit aber trotzdem schlecht umgehen: Menschen denken sehr verschieden über Gewalt. Die Methode hilft, diese Diversität zu verdeutlichen und bietet die Möglichkeit, die Hintergründe für unterschiedliche Wahrnehmungen zu erfahren. Die Teilnehmenden üben sich darin, den Standpunkt der Mitmenschen kennenzulernen und im besten Falle zu respektieren. Zusätzlich kann eine Art Konsens zur Definition von Gewalt entstehen..

Gewalt oder keine Gewalt

Ziel

Individualität des Verständnisses von Gewalt aufzeigen, Unterschiede in Wahrnehmung und Denken, Funktionen von Gewalt erkennen, Kommunikationsfähigkeit stärken

Durchführung

Die moderierende/anleitende Person legt Karten mit verschiedenen Begriffen/Wortgruppen unsortiert auf den Fußboden. An einer Seite der genutzten Bodenfläche liegt eine Karte mit dem Aufdruck „Gewalt“, am anderen Ende der Bodenfläche liegt eine Karte mit dem Aufdruck „keine Gewalt“. Diese Karten markieren die Endpunkte einer dazwischen liegenden Skala. Der Verlauf der Skala kann auch durch z. B. ein Seil verdeutlicht werden. Die Teilnehmenden erhalten die Aufgabe, die Karten auf dieser Skalierung zu sortieren. 

Welche Begriffe oder Wortgruppen sind aus Deiner Sicht Gewalt – welche nicht?

Wieviel Gewalt steckt in den beschriebenen Sachverhalten? Es gibt bei der Umsetzung der Aufgabe kein richtig oder falsch. Die Karten können in der „Lege-Runde“ mehrfach bewegt werden, ein Austausch zwischen den Teilnehmenden soll entstehen. Die moderierende/anleitende Person beendet diese Arbeitsphase und stellt verschiedene Fragen. Diese können z. B. sein:

Mit der Beantwortung der Fragen entsteht ein erneuter Dialog zwischen den Teilnehmenden. Zum Abschluss können die Ergebnisse der Runden kurz zusammengefasst werden. Das kann entweder direkt durch die anleitende Person erfolgen oder auch als Frage an die Gruppe gestellt werden: „Was sind wichtige Erkenntnisse aus dieser Runde?“ Inhalte, die hier herausgestellt werden können, sind (je nach Schwerpunktsetzung erweiterbar): – Jeder Mensch hat eine andere Vorstellung von Gewalt. – Die Situation/der Kontext ist wichtig für die Beurteilung von Gewalt. – Gewalt hat verschiedene Ursachen und Funktionen. Thematisch können bestimmte Ausrichtungen gefördert werden, indem z. B. geschlechter- und/oder kultursensibel gearbeitet wird (z. B. durch die Fragestellungen oder durch die Inhalte der Karten).

Zeitrahmen

je nach Anzahl der Teilnehmenden, Karten und Fragen; ca. 30 – 40 Minuten

Zielgruppe

Gruppen mit Personen im Alter von 10 bis 99 Fachkräfte, Kinder- und Jugendliche, junge Erwachsene, Eltern empfohlene Gruppengröße: 2 bis 5 Personen, 6 bis 10 Personen, 11 bis 16 Personen

Ort der Durchführung

outdoor und indoor, ausreichend Platz für die Gruppengröße und die benötigte Fläche am Boden

Benötigtes Material

Karten mit Begrifflichkeiten/Wortgruppen (am besten laminierte A4-Karten), Anzahl variabel (Empfehlung mind. 10) Beispielkarten siehe hier

Variationen und Hinweise

Ausreichend Zeit für die „Lege-Runde“ und die „Dialog-Runde“ lassen, damit inhaltlich Tiefe entstehen kann.

Empfehlenswert ist eine Durchführung mit zwei anleitenden Personen. Je nach Gruppengröße und -situation kann auch nur eine Person anleiten.

In der Gruppe sollte aktuell kein offener Konflikt bestehen. Die sachliche Auseinandersetzung mit dem Gewaltbegriff könnte dadurch verhindert werden.

Nicht-mitmachen erlaubt! Auch „nicht mitmachen“ sollte mit folgender Botschaft ermöglicht werden: Wenn Du Dich nicht aktiv beteiligen möchtest, bleibe aufmerksam während die anderen die Aufgabe umsetzen. Du kannst jederzeit noch einsteigen.

Quellenangaben

Urheber_In

unbekannt

Einreicher_In

Andre Jähning

Einrichtung/Träger

Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen GmbH, Dresden

Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe

stat. Kinder- und Jugendhilfe

Arbeitsmaterial

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