Gewalt oder keine Gewalt?
- 11-16 Personen2-5 Personen6-10 Personen
- Gewalt im digitalen RaumHäusliche Gewalt (mit Fokus auf Kinderschutz)Physische GewaltPsychische GewaltSexualisierte Gewalt
- ElternFachkräfteJunge ErwachseneKinder- und Jugendliche
- Arbeit mit Gewalt AusübendenArbeit mit von Gewalt BetroffenenGeschlechtersensibelHaltungsarbeitKultursensibel
- gering bis mittel
- bis eine Stunde
- IndoorOutdoor
Eigentlich wissen wir es alle, können damit aber trotzdem schlecht umgehen: Menschen denken sehr verschieden über Gewalt. Die Methode hilft, diese Diversität zu verdeutlichen und bietet die Möglichkeit, die Hintergründe für unterschiedliche Wahrnehmungen zu erfahren. Die Teilnehmenden üben sich darin, den Standpunkt der Mitmenschen kennenzulernen und im besten Falle zu respektieren. Zusätzlich kann eine Art Konsens zur Definition von Gewalt entstehen..
Ziel
Individualität des Verständnisses von Gewalt aufzeigen, Unterschiede in Wahrnehmung und Denken, Funktionen von Gewalt erkennen, Kommunikationsfähigkeit stärken
Durchführung
Die moderierende/anleitende Person legt Karten mit verschiedenen Begriffen/Wortgruppen unsortiert auf den Fußboden. An einer Seite der genutzten Bodenfläche liegt eine Karte mit dem Aufdruck „Gewalt“, am anderen Ende der Bodenfläche liegt eine Karte mit dem Aufdruck „keine Gewalt“. Diese Karten markieren die Endpunkte einer dazwischen liegenden Skala. Der Verlauf der Skala kann auch durch z. B. ein Seil verdeutlicht werden. Die Teilnehmenden erhalten die Aufgabe, die Karten auf dieser Skalierung zu sortieren.
Welche Begriffe oder Wortgruppen sind aus Deiner Sicht Gewalt – welche nicht?
Wieviel Gewalt steckt in den beschriebenen Sachverhalten? Es gibt bei der Umsetzung der Aufgabe kein richtig oder falsch. Die Karten können in der „Lege-Runde“ mehrfach bewegt werden, ein Austausch zwischen den Teilnehmenden soll entstehen. Die moderierende/anleitende Person beendet diese Arbeitsphase und stellt verschiedene Fragen. Diese können z. B. sein:
- Was ist Dir beim Legen aufgefallen?
- Welche Karten würdest Du noch an eine andere Stelle legen?
- Welche Karten haben Dich am meisten beschäftigt?
- Warum ist (Titel der Karte nennen) Gewalt?
Mit der Beantwortung der Fragen entsteht ein erneuter Dialog zwischen den Teilnehmenden. Zum Abschluss können die Ergebnisse der Runden kurz zusammengefasst werden. Das kann entweder direkt durch die anleitende Person erfolgen oder auch als Frage an die Gruppe gestellt werden: „Was sind wichtige Erkenntnisse aus dieser Runde?“ Inhalte, die hier herausgestellt werden können, sind (je nach Schwerpunktsetzung erweiterbar): – Jeder Mensch hat eine andere Vorstellung von Gewalt. – Die Situation/der Kontext ist wichtig für die Beurteilung von Gewalt. – Gewalt hat verschiedene Ursachen und Funktionen. Thematisch können bestimmte Ausrichtungen gefördert werden, indem z. B. geschlechter- und/oder kultursensibel gearbeitet wird (z. B. durch die Fragestellungen oder durch die Inhalte der Karten).
Zeitrahmen
je nach Anzahl der Teilnehmenden, Karten und Fragen; ca. 30 – 40 Minuten
Zielgruppe
Gruppen mit Personen im Alter von 10 bis 99 Fachkräfte, Kinder- und Jugendliche, junge Erwachsene, Eltern empfohlene Gruppengröße: 2 bis 5 Personen, 6 bis 10 Personen, 11 bis 16 Personen
Ort der Durchführung
outdoor und indoor, ausreichend Platz für die Gruppengröße und die benötigte Fläche am Boden
Benötigtes Material
Variationen und Hinweise
Ausreichend Zeit für die „Lege-Runde“ und die „Dialog-Runde“ lassen, damit inhaltlich Tiefe entstehen kann.
Empfehlenswert ist eine Durchführung mit zwei anleitenden Personen. Je nach Gruppengröße und -situation kann auch nur eine Person anleiten.
In der Gruppe sollte aktuell kein offener Konflikt bestehen. Die sachliche Auseinandersetzung mit dem Gewaltbegriff könnte dadurch verhindert werden.
Nicht-mitmachen erlaubt! Auch „nicht mitmachen“ sollte mit folgender Botschaft ermöglicht werden: Wenn Du Dich nicht aktiv beteiligen möchtest, bleibe aufmerksam während die anderen die Aufgabe umsetzen. Du kannst jederzeit noch einsteigen.
Quellenangaben
Urheber_In
unbekannt
Einreicher_In
Andre Jähning
Einrichtung/Träger
Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen GmbH, Dresden
Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe
stat. Kinder- und Jugendhilfe