Apfel-Methode
- 11-16 Personen2-5 Personen6-10 Personen
- Gewalt im digitalen RaumHäusliche Gewalt (mit Fokus auf Kinderschutz)Physische GewaltPsychische GewaltSexualisierte Gewalt
- ElternFachkräfteJunge ErwachseneKinder- und Jugendliche
- Arbeit mit Gewalt AusübendenArbeit mit von Gewalt BetroffenenGeschlechtersensibelHaltungsarbeitKultursensibel
- gering bis mittel
- bis 2 Stunden
- IndoorOutdoor
Worte können schmeicheln und streicheln, sie lügen und trügen, sie hetzen und verletzen, sie machen betroffen und lassen hoffen… Worte können Freude und Zuspruch vermitteln, jedoch auch sehr verletzend sein. Mit dieser Methode sollen die Teilnehmenden erkennen, welche Macht Worte besitzen und dass Worte gut überlegt werden wollen, bevor diese ausgesprochen werden. Die Methode soll weiterhin aufzeigen, welche augenscheinlich „unsichtbaren“ Verletzungen aus Worten entstehen und welche Rückschlüsse auf unseren Seelenzustand bei dauerhaftem negativem Umgang miteinander gezogen werden können.
Ziel
Aktivierung der Teilnehmenden, Kommunikationsfähigkeit stärken, Absprachen treffen, Empathie stärken, Verständnis erwecken, Beobachtungs- und Reflexionsvermögen schulen
Durchführung
Die moderierende/anleitende Person hält 2 annähernd identische Äpfel in den Händen. Alle Teilnehmenden werden zunächst aufgefordert, optische Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu benennen. Apfel 1 wird herumgegeben und jeder Teilnehmende versucht diesen Apfel zu loben, ihm etwas Gutes zu tun. Die moderierende/anleitende Person geht mit gutem Beispiel voran, z. B. du bist der schönste Apfel der Welt, deine Schale ist perfekt usw. Nun lässt die moderierende/anleitende Person den Apfel 2 auf den Boden fallen, gerade so stark, dass der Apfel äußerlich unversehrt bleibt. Anschließend wird er in die Runde gegeben. Alle Teilnehmenden versuchen diesen Apfel zu beschimpfen bzw. zu beleidigen. Die moderierende/anleitende Person beginnt wieder, z. B. du stinkst, du hast bestimmt Würmer, du bist hässlich. Danach werden wieder beide Äpfel gezeigt. Es werden nochmals Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet. Es sind weiterhin, wenn überhaupt, nur geringe Unterschiede zu erkennen. Beide Äpfel werden von der moderierenden/anleitenden Person aufgeschnitten. Apfel 1 ist weiterhin unversehrt. Apfel 2 hat braune Stellen im Inneren.
Zeitrahmen
je nach Anzahl der teilnehmenden Personen; ca. 2 Stunden
Zielgruppe
Kleingruppen mit Personen im Alter von 10 bis 99
Fachkräfte, Kinder- und Jugendliche, junge Erwachsene, Eltern
empfohlene Gruppengröße: 2 bis 5 Personen, 6 bis 10 Personen, 11-16 Personen
Ort der Durchführung
outdoor und indoor
Benötigtes Material
2 Äpfel, 1 Messer und Schneidebrett
Variationen und Hinweise
Die moderierenden/anleitende Person selbst sollte den Apfel fallen lassen. Teilnehmende könnten sich dies nicht trauen. In der Auswertung ist zu beachten, dass aktives Loben den Teilnehmenden oft wesentlich schwerer fällt als der ausgeprägte Negativfokus. Im Anschluss könnte man mit Schülern noch eine kleine „Ich-lobe-den-anderen-Übung“ anschließen.
Quellenangaben
Urheber_In
Angelehnt an: Rosie Dutton, Referentin bei „Relax Kids“, Großbritannien
Einreicher_In
Bianca Weiland
Einrichtung/Träger
Deutscher Kinderschutzbund Oschatz e.V.
Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe
Schulsozialarbeit